Projektbereich: Berufliche Ausbildung / handwerkliche Förderung
Projektinhalt: Alphabetisierung und Schneidereiausbildung
Ort/Distrikt/Provinz: Kabul
Lage: Geflüchtetencamps, Provinz Kabul
Gegründet: 2021
Anzahl der Auszubildenden: 40 Frauen pro Ausbildungszyklus
Anzahl Lehrkräfte: 3
Projektkosten pro Jahr: 25.000 Euro
Von Juni 2021 bis März 2022 bekamen wir erstmals die Möglichkeit, mit Unterstützung der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. 35 Frauen mit Beeinträchtigungen und fünf ihrer Helferinnen in den Geflüchtetencamps Hussain Khel und Pul-E-Sheena nahe Kabul zu Schneiderinnen auszubilden und zu alphabetisieren. Während der Pilotphase war das Interesse der Frauen vor Ort an einer Ausweitung des Projektes so groß, dass wir das Projekt nun selbstständig fortführen und pro Jahr 40 Frauen, unabhängig von körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen, eine Ausbildung ermöglichen.
Auf dem Stundenplan stehen dabei Stofflehre, der Umgang mit Nähmaschinen, praktisches Nähen sowie Lesen, Schreiben, Buchhaltung und Akquise. Das gemeinsame Mittagessen ist ein weiterer wichtiger Teil des Programms. Die Teilnehmerinnen nutzen die Zeit, sich untereinander auszutauschen und ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen, auf das sie auch nach Beendigung der Ausbildung zurückgreifen können. Nach erfolgreichem Bestehen ihrer Prüfungen erhalten die Teilnehmerinnen nicht nur die offiziellen Zertifikate, sondern jeweils auch eine Nähmaschine und ein Bügeleisen als Startpaket, sodass sie sich im Anschluss selbstständig machen können.
Das Projekt hilft Familien langfristig aus ihrer Not
Eine Studie unter den bisher ausgebildeten Schneiderinnen in Ghazni zeigt, dass über 90% unserer Absolventinnen anschließend erfolgreich verdienen.
So können die Frauen sich und ihren Familien aus immenser Not heraushelfen. Mehrere Teilnehmerinnen berichteten, dass sie großen Spaß am Unterricht hatten und dass sich zusätzlich ihr Leben durch die Ausbildung insgesamt zum Positiven veränderte. Absolventin Bibi Aischa Gul jaan erzählt, wie ihre Bildung die Lebenssituation ihrer gesamten Familie verbessern kann:
„Mein rechtes Bein wurde von einer Kugel getroffen und ich war ein Jahr lang in einem Krankenhaus in Dschalalabad. Damals hatte ich zwei Töchter, die heute 6 und 7 Jahre alt sind, Plastik sammeln und nicht zur Schule gehen. Mein Mann sammelt Müll auf der Straße. Wenn ich das erzähle, kommen mir die Tränen. Als ich von dem Nähkurs hörte, war ich sehr glücklich. Seit ich Schneiderin bin, können meine Kinder zur Schule gehen, anstatt Plastik zu sammeln. Ich möchte Ihnen von ganzem Herzen für diese Hilfe danken. Möge Gott Sie beschützen.“
Ihre Spenden ermöglichen Frauen, einen Beruf zu erlernen und ihre Familien zu versorgen.
Mit 50 Euro monatlich finanzieren Sie einer jungen Frau eine einjährige Schneidereilehre.