Sieben Mutter-Kind-Kliniken des Afghanischen Frauenvereins in den abgelegensten Regionen Afghanistans leisten täglich Großes.
Bagrami, 30 Mai 2023. Im Juni 2022 nahm der Afghanische Frauenverein die verlassene Mutter-Kind-Klinik Mamozai im gebirgigen Bagrami-Distrikt der Provinz Kabul wieder in Betrieb. Seitdem wurden hier über 19.000 Frauen und Kinder medizinisch versorgt.
Maryam ist eine von ihnen. Die letzten drei Jahre lebte Maryam isoliert in ihrer Gemeinde. Frisch verheiratet verlor sie drei Kinder noch vor der Geburt. Ein Fluch, sagen viele, und begannen, sie zu meiden. Maryam blieb verzweifelt zurück. Dann erfuhr sie von der Wiedereröffnung der Mamozai Klinik und suchte Hilfe.
Viele junge Mütter mangel- oder unterernährt
„Seit dem Abzug der internationalen Truppen und dem Zusammenbruch unserer Wirtschaft, kommen immer mehr junge Frauen mit akuter Mangel- oder Unterernährung in unsere Schwangerschaftssprechstunde“, berichtet Hebamme Nazifa. „Viele sind wie Maryam körperlich so geschwächt, dass sie ihr Kind noch während der Schwangerschaft verlieren. Ernährungsberatung und medizinische Hilfe ist für diese jungen Frauen sehr wichtig, damit sich ihre Körper wieder erholen können. Paare finden bei uns Beratung zum Thema Familienplanung. Viele fragen diese in den aktuellen Krisenzeiten aktiv an.“
Begleitung im gefährlichsten Moment eines Lebens
Maryam hat sich von den Strapazen der Fehlgeburten und ihrer Mangelernährung gut erholt und wurde zu ihrer großen Freude noch einmal schwanger. Am 16. Mai war es soweit. Um 16.00 Uhr meldete sie sich aufgeregt bei der Hebamme und konnte noch am gleichen Abend überglücklich ihr kleines Mädchen Nilab in den Armen halten.