Die einzige Herzklinik Afghanistans, das Institut für Thorax- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ITCD) Kabul, erhält ein neues Herz-Ultraschall-Gerät, speziell für die Diagnose und Versorgung von Kleinkindern. Am 22. Juni 2023 wurde das neue Echocardiogramm vom Afghanischen Frauenverein an das Klinikteam übergeben.
Kabul 22.Juni 2023. „Wir sind zutiefst dankbar für diese besondere Hilfe des Afghanischen Frauenvereins und all seiner Spenderinnen und Spender aus Deutschland“, sagt Dr. Abdul Mutalib, Präsident des Instituts für Thorax- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ITCD) in Kabul.
„Unbehandelte, angeborene Herzkrankheiten sind nicht nur weltweit, sondern auch bei uns in Afghanistan eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Dank langjähriger Kooperationen mit internationalen Einrichtungen haben wir in unserem 100-köpfigen Klinik-Team das Wissen, die Fähigkeiten und die Erfahrung, solche Erkrankungen zu behandeln. Was uns aber fehlt, ist die notwendige medizinische Ausrüstung, um die vielen kleinen wie großen Patient:innen hier angemessen versorgen zu können. Dieses neue Herz-Ultraschallgerät ist dafür ein großer Meilenstein. Es wird uns bei der Untersuchung besonders von Kleinkindern eine große Hilfe sein und zahlreiche Leben retten.“
Erstmals Herzfehler bei Ungeborenen erkennbar
Ermöglicht werden konnte das neue Gerät dank 5.000 Euro restlicher Spendengelder aus dem ZEIT-Spendenaufruf 2022 und einer großzügigen Unterstützung durch die private Hamburger No Name Foundation. „Das neue Gerät ermöglicht es uns, Herzprobleme von außen über eine transthorakale Echokardiographie (TTE) zu erkennen“, erklärt die leitende Herzspezialistin Dr. Jawed Ahmad Jamay vom ITCD. „So können wir selbst ungeborene Kinder im Mutterleib strahlungsfrei diagnostizieren und frühzeitig behandeln. Gleichzeitig kann das Gerät zur Schluck-Echographie (TEE), für eine Doppler-Echokardiographie und eine 3D-Abbildung des Herzens genutzt werden. Das ist ein großer Fortschritt und wir sind dankbar für diese neuen Möglichkeiten.“
Besonders mittellose Familien werden profitieren
„Wir freuen uns, dass durch diese Anschaffung jetzt auch mittellose Familien medizinische Hilfe finden“, sagt Homa Abass, Vorsitzende des Afghanischen Frauenvereins. „In den letzten zwei Jahren mussten Patient:innen mit Herzproblemen die schwierige und teure Reise nach Pakistan antreten, um gut diagnostiziert zu werden. Für arme Familien ist eine solche Reise unmöglich. Dass solche Diagnosen jetzt wieder innerhalb Afghanistans möglich sind, macht uns glücklich.“
Wir danken allen Spenderinnen und Spendern des ZEIT-Spendenaufrufs 2022, der NoName Foundation und des Afghanischen Frauenvereins, dass Sie diese Hilfe ermöglicht haben! Unsere medizinische Arbeit geht weiter. Jede Hand und jede Spende hierfür ist willkommen und rettet Leben.