Afghanistan: 51.000 Menschen insgesamt mit Winterhilfe erreicht

Nach einer ersten Winterhilfsaktion für 24.500 Menschen zum Jahreswechsel 2021/22, leistete der Afghanische Frauenverein e.V. zwischen Februar und April 2022 Überlebenshilfe für zusätzliche 26.500 Menschen in weit abgelegenen Landesteilen.

Einsatzgebiete waren diesmal schwer zugängliche Dörfer in Laghman, Nangarhar, Kunar, Nuristan, Kunduz und Kabul Provinz.

„Wir sind froh und dankbar, dass wir von November 2021 bis April 2022 dank unserer Spenderinnen und Spender insgesamt 51.000 Menschen in 11 Provinzen Afghanistans mit dringend benötigter Winter- und Überlebenshilfe erreichen konnten“, sagt Nadia Nashir Karim, Vorsitzende des Afghanischen Frauenvereins e.V. „In Afghanistan entfaltet sich seit August eine humanitäre Not, wie wir sie in Tempo und Ausmaß noch nicht erlebt haben. Dazu kam ein extrem kalter Winter. Heftige Schneefälle schnitten zahlreiche Dörfer von der Außenwelt ab. Die Minustemperaturen gefährdeten das Überleben hunderttausender Familien auf der Flucht und ohne feste Bleibe. Hier fehlte es den Familien an allem: an Heizmaterial, Öfen, Decken, Winterkleidung und vor allem an Nahrung. 95 Prozent aller Familien im Land gaben bei einer Befragung an, nicht mehr ausreichend essen zu können.“

Erste Hilfe nach Jahrzehnten der Kämpfe und Isolation

„Bei unserem zweiten Winterhilfseinsatz zwischen Februar und April 2022 konnten wir erstmals auch besonders abgelegene Gebiete erreichen, die viele Jahre lang aufgrund von Kämpfen für Helferteams nicht zugänglich waren. Auch jetzt war der Zugang zu einigen Dörfern in Kunar und Nuristan teils noch schwierig und durch Unruhen verzögert. Doch die Dankbarkeit der erreichten Familien war immens. Sie gilt allen Spenderinnen und Spendern, die diesen Hilfseinsatz möglich gemacht haben!“  Jede Familie erhielt Grundnahrungsmittel für zwei Monate, Winterdecken, Heizöfen mit Gaskartuschen und Wasserbehälter. Viele nahmen lange Wege auf sich, um die Hilfsgüter teils mit Maultieren und Schubkarren nach Hause zu transportieren.

Hier ist Armut, Hunger und Leid, wir brauchen wirklich Hilfe“, erzählt Feriba aus Alishang. „Ihr seid sogar zu uns in unser Zelt gekommen, um uns die Ehre zu erweisen und zu fragen, was wir am dringendsten brauchen. Jetzt seid ihr zurückgekommen und bringt uns die versprochene Unterstützung. Gott segne Euch dafür.“

„Ich lebe allein mit meinen sechs Kindern. Alle meine Söhne verlassen morgens unser Heim, um Arbeit zu finden. Doch selbst Müll zu sammeln, bringt keinen Lohn mehr“, so Nahida beim Empfang ihrer Hilfsgüter. „Wir hungern jeden Tag, denn wir haben nichts. All dieses Leid, das ist unser Leben. Danke, dass ihr uns nicht vergesst.“

Unsere Nothilfe in Afghanistan geht weiter. Aktuell versorgen wir 30.000 Menschen im Erdbebengebiet mit medizinischer Versorgung und Verteilungen von Überlebenshilfen. Auch hier zählt jede helfende Hand und Spende. Wir bedanken uns von Herzen – Tashakor.

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