Sonderausstellung des Afghanischen Frauenvereins im Auswanderermuseum BallinStadt

„Schule hier und in Afghanistan“ – Im Auswanderermuseum BallinStadt Hamburg gibt der Afghanische Frauenverein bis zum 5. Mai 2024 afghanischen Schulmädchen in Texten und Bildern eine Stimme. Die Lange Nacht der Museen am 27. April gestaltet der Afghanische Frauenverein mit Vorträgen und Reiseeindrücken in BallinStadt aktiv mit. Wir freuen uns über jeden Besuch.

“Über Nacht haben sich alle Zukunftspläne zerschlagen”, berichtet ein Mädchen aus Afghanistan. Ein anderes träumt davon, Pilotin zu werden. Ein Mädchen wünscht sich Frieden; viele möchten einfach nur wieder zur Schule gehen – ab der siebten Klassenstufe ist ihnen das verwehrt. Seit dem 26. März gibt der Afghanische Frauenverein Schulmädchen aus Afghanistan eine Stimme: Zeichnungen, Briefe, Wünsche und Bildmaterial sind im Auswanderermuseum BallinStadt in Hamburg zu sehen und Interessierte können sich vor Ort noch bis zum 5. Mai ein Bild über die Lage in Afghanistan machen.

 

Das einzige Land, in dem Mädchen weiterführende Bildung verwehrt wird

Seit August 2021 dürfen Mädchen in Afghanistan offiziell nur noch bis zum 6. Grundschuljahr die Schule besuchen. Weiterführende Schulen und Universitäten bleiben für sie geschlossen. “Alles, wofür wir so oft gearbeitet und gelernt haben, Ausbildung, Studium und ein Beruf sind für uns zu unerreichbaren Träumen geworden. Nur weil wir Mädchen sind und in Afghanistan leben”, zitiert Christina Ihle, Geschäftsführerin des Afghanischen Frauenvereins, aus einem Brief.

„Afghanistan ist nach wie vor die größte humanitäre Krise weltweit und gerät immer mehr in Vergessenheit“, sagt Christina Ihle gegenüber dem NDR. „Wir danken dem Auswanderermuseum BallinStadt Hamburg für die so besondere Gelegenheit, in dieser Sonderausstellung auf die Situation vor Ort aufmerksam machen zu dürfen.“

„In Hamburg gibt es die größte afghanische Community der Welt diesseits des Hindukuschs“, sagt Volker Reimers, Geschäftsführer des Hamburger Auswanderermuseums BallinStadt.  „Mit der Ausstellung möchten wir Kindern aus Afghanistan eine Stimme geben, eine Brücke nach Deutschland schlagen und Hilfe ermöglichen.“

Botschaften nach Afghanistan

Am Ende der Ausstellung können Besucher:innen ihre eigenen Wünsche für Mädchen in Afghanistan auf Karten zeichnen oder texten und über Mitglieder des Afghanischen Frauenvereins auf den Weg nach Afghanistan bringen. Gemeinsam mit Mädchen vor Ort werden die mutmachendsten Einsendungen ausgezeichnet.

Wir bedanken uns bei der Deutschen Postcode Lotterie, die die Produktion der Ausstellung finanziell ermöglicht und eine Schule in Afghanistan ein ganzes Jahr gefördert hat. Ein großer Dank gilt den Grafikerinnen Annett Bergk und Vivien Pietruck für Konzeption und grafische Umsetzung.

Wir freuen uns über die positive Berichterstattung zur Ausstellung im NDR Radio und Fernsehen:

https://www.ardmediathek.de/video/hamburg-journal/hamburg-journal-oder-26-03-2024/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjM1MjY0Ml9nYW56ZVNlbmR1bmc

https://www.ndr.de/903/Bewegende-Ausstellung-auf-der-Veddel-Schule-hier-und-in-Afghanistan,audio1601912.html

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