Afghanistan: Öffnung medizinischer Hoch- und Berufsschulen für Mädchen

40 Abiturientinnen des Afghanischen Frauenvereins haben die Aufnahmeprüfungen bestanden und starten im März ihre Berufsausbildungen zur Hebamme, Krankenschwester und Ernährungsexpertin

Hamburg/Kabul/Ghazni, 22.02.2024. In Afghanistan dürfen medizinische Hoch- und Berufsschulen offiziell endlich wieder für Mädchen und Frauen öffnen. Das bestätigte am vergangenen Dienstag ein neuer Erlass der Defacto-Regierung. „Das ist ein  dringend benötigter Schritt für eine bessere Mutter-Kind-Versorgung in Afghanistan, das aktuell weltweit eine der höchsten Sterblichkeitsraten unter Schwangeren und Kleinkindern hat“, sagt Christina Ihle, Geschäftsführerin des Afghanischen Frauenvereins. „40 Abiturientinnen unserer Schulen haben wir sofort angemeldet. Sie haben die Aufnahmeprüfungen bereits bestanden und suchen nun dringend Menschen, die für sie ein Stipendium übernehmen. 60 Euro im Monat und 1.750 Euro insgesamt kostet die zweijährige Ausbildung pro Studentin.“

Gute Berufsaussichten

Die meisten der Mädchen haben sich für eine Ausbildungen zur Hebamme oder Krankenschwester entschieden. „Meine Mutter ist bei der Geburt meiner jüngsten Schwester gestorben“, erzählt Hamida aus Ghazni. „Als Hebamme möchte ich alles dafür tun, dass dies nicht anderen Müttern und ihren Kindern passiert.“ Stolz hält sie ihr Aufnahmezertifikat für die medizinisch Hochschule in Ghazni in der Hand, an dem sie in den kommenden zwei Jahren studieren wird. „Frauen dürfen sich in Afghanistan nur von Frauen untersuchen lassen. Die Ausbildung weiblicher Medizinerinnen ist für sie überlebenswichtig“, sagt Dr. Omar, Gründer des Omar Institut of Health Science bei der Besichtigung der Hochschule. Vormittags studieren hier junge Männer, nachmittags ist die Hochschule ausschließlich für Frauen reserviert.

1.750 Euro kostet die Ausbildung einer Studentin

Die Berufsaussichten für alle Absolventinnen sind ideal. „Die meisten unserer Absolventinnen werden von den Krankenhäusern, in denen sie ihre sechsmonatige Praxiszeit absolvieren, direkt übernommen“, so Dr. Omar.

Für ihre zweijährige Ausbildung sind alle 40 Studentinnen auf Stipendien angewiesen: 60 Euro im Monat werden pro Studentin benötigt, um zwei Jahre lang die Studienmaterialien, Kittel und Stethoskope, Lehrmaterialien und den sicheren Transport zu den Vorlesungen zu ermöglichen, 300 Euro kosten die Studiengebühren und 10 Euro die Zertifizierung. 1.750 Euro insgesamt finanzieren eine Ausbildung.

Wir freuen uns über jede Hilfe, möglichst vielen Mädchen und jungen Frauen einen medizinischen Beruf zu ermöglichen. Sie schenken damit jeder Studentin und vielen weiteren Frauen in Afghanistan Lebens- und Überlebensperspektiven.

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