Afghanistan: Erste Wärmepakete mit Decken und Winterjacken für 500 Familien im Erdbebengebiet Zinda Jan

Morgen verteilen unsere Teams in drei komplett zerstörten Dörfern in Zinda Jan erste Wärme-Pakete an Familien ohne Obdach. 

Herat/Hamburg 17.10.2023. „Es ist kaum zu glauben, dass hier Dörfer standen“, berichtet Zalmei Sherzad, Länderdirektor des Afghanischen Frauenvereins, aus dem Erdbebengebiet Zinda Jan eine halbe Stunde nördlich der Stadt Herat. Hier war das erste Beben vom 7. Oktober am stärksten und machte 13 Dörfer dem Erdboden gleich. Ein weiteres Beben am Sonntag, ließ in der Region zahlreiche neue Dörfer kollabieren.

„Ihr seid die Ersten, die seit dem Beben am Sonntag Nacht zu uns finden und Hilfe bringen“, sagt Rohina, Mutter von vier Kindern. „Aus Vorsicht vor den vielen Nachbeben haben wir auf dem freien Feld geschlafen. Nomaden haben uns in ihre Zelte aufgenommen. Nur deshalb sind wir noch am Leben. Nun sitzen wir hier, die Nächte sind bitter kalt, Wasser holen wir von der fünf Kilometer entfernten Quelle, doch wir hungern und frieren. Alles, was wir hatten, ist in diesen Trümmern begraben. Es ist nah und doch so unerreichbar fern. Allein der Versuch, etwas zu bergen, ist  lebensgefährlich. Danke, dass ihr uns gefunden habt.“

„Jede Familie in allen drei Dörfern hat heute einen Berechtigungsschein erhalten“, so Zalmei Sherzad. „So können nicht plötzlich Fremde vorfahren und die Pakete mit Decken und Winterjacken für sich beanspruchen, wie es an anderen Orten geschehen ist.“ Weitere Hilfe mit Nahrungsmitteln, Koch- und Hygiene-Utensilien für die Region ist auf dem Weg.

„Wir werden in den jetzt kommenden Wintermonaten um unser Überleben kämpfen“, sagt Rohina. „Doch hier sind wir geboren, hier möchten wir bleiben und leben. Mit Eurer und Gottes Hilfe werden wir es schaffen.“

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