Weitere Winterhilfe erreicht 4.000 Menschen in Wardak

Bei Schnee und Eiseskälte konnten in diesen Tagen weitere 500 extrem bedürftige Familien im Chak Distrikt, Provinz Wardak, mit Lebensmitteln, Decken und Heizöfen erreicht werden. Unter den ausgewählten Familien waren insbesondere alleinstehende Frauen mit Kindern, Pflegebedürftige und Familien auf der Flucht.

Hamburg/Wardak 24.02.2023. „Wir können kaum glauben, dass Ihr uns Hilfe bringt“, sagt die 68-jährige Nazifa unserem Team. Fünf Familien beherbergt sie in ihrem Heim. Es sind ihre Kinder mit Kindeskindern, Nichten, Verwandte, die aus Not seit Herbst bei ihr Unterschlupf suchen. „Doch wie nur alle satt bekommen?“, fragt sie leise.

Mit 499 weiteren Familien in extremer Armut wurde sie und ihre Familie in den vergangen Tagen von unseren Helferteams in Langardam im Chak Distrikt von Wardak registriert, 4.000 Menschen insgesamt. Zum Abholen der Hilfsgüter kam Nazifa höchstpersönlich und brachte ihre Enkel mit. „Mir ist es wichtig selbst zu kommen, damit ich Euch danken kann“, sagte sie und sprach einen Segen.

Miet-Esel zum Hilfsgütertransport

„Für junge, alleinstehende Frauen mit Kindern ist das Abholen der Hilfsgüter auf unserem Verteilplatz kulturbedingt nicht einfach. Manche kommen dennoch, für andere organisieren wir die Zuteilung der Güter per Esel und halten genau nach, ob alles gut angekommen ist“, sagt Mustafa Safi, Projektkoordinator des Afghanischen Frauenvereins. „Frauen geführte Haushalte zählen auch hier in der Region zu den ärmsten und Hilfe bedürftigsten Familien. Sie wurden von uns in Zusammenarbeit mit den Dorfgemeinschaften und nach individuellen Hausbesuchen bevorzugt für Hilfe registriert, auch Kranke und Pflegebedürftige sowie Familien auf der Flucht.“

Auch der 73jährige Mohammad ist gekommen. Seine Frau und eine Tochter sind schwer krank. Zum Heizen fehlten ihm bisher die Mittel. So freut er sich besonders über den Gasofen mit Kartusche, der die Unterkunft bis zum Frühling etwas wirtlicher machen wird.

Überlebenshilfe für 6-8 Wochen

Zusätzlich zu dem kleinen Ofen mit Gas erhielt jede Familie 50kg Mehl, 50 kg Reis, 25 kg Bohnen, 25 kg Zucker, 16 L Speiseöl, 1 kg Tee, Winterdecken.

Wir bedanken uns im Namen aller erreichten Familien bei allen Spenderinnen und Spendern, die diese Hilfe ermöglicht haben. Unserer besonderer Dank gilt der Nader Etmenan Stiftung, die diesen Einsatz besonders großzügig unterstützte.

Für die kommenden zwei Wochen ist ein letzter Winterhilfeeinsatz in der Region Paktia in Vorbereitung. Wir sind über jede noch helfende Hand dankbar. Ein Winternothilfepaket kostet aktuell 198 Euro. 

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