ZEIT-Spendenaufruf: Zehn Diagnosegeräte für Neugeborene jetzt im Einsatz

Dank eines großen ZEIT-Spendenaufrufs für die Rabia-Balkhi- Geburtsklinik können dort jetzt Fehlbildungen und Erkrankungen von Neugeborenen besser diagnostiziert und behandelt werden. Die dafür notwendigen zehn neuen Diagnosegeräte wurden am 21. November 2022 übergeben und in Betrieb genommen.

28. November 2022. 24 Stunden verbrachte ZEIT-Nahost-Korrespondentin Lea Frehse im April 2022 in der Rabia-Balkhi-Klinik, der größten Entbindungsklinik Kabuls. Was sie dort erlebte, beschrieb sie in ihrer Reportage „Geburtenkontrolle“ (DIE ZEIT  Nr. 18/22). Sofort entstand unter den ZEIT-Leser:innen, der Autorin und der ZEIT-Redaktion der Wunsch, zu helfen. Über einen ZEIT-Spendenaufruf kamen beim Afghanischen Frauenverein 43.155 Euro an Spenden für die Geburtsklinik zusammen, die der ZEIT-Verlag großzügig verdoppelte.

10 neue medizinische Geräte für die Rabia-Balkhi-Klinik

Am 21. November 2022 war es endlich soweit: Zehn dringend benötigte Diagnosegeräte für Neugeborene konnten bei einer feierlichen Zeremonie an das Team der Rabia-Balkhi-Klinik übergeben und in Betrieb genommen werden. Als wichtigste Anschaffung galt für das Ärzteteam ein Ultraschallgerät zur Diagnose von Fehlbildungen bei Neugeborenen sowie ein Gerät zur Echokardiographie bei Kindern. Autoklav-Sterilisatoren, Absauge-Geräte und weiteres medizinisches Material konnte dank der Spenden erworben werden. Konkret angeschafft wurden: ein Ultraschallgerät (5.469,20 Euro), eine elektrische Absaugmaschine (178,90 Euro), ein Echokardiographie-Gerät (18.396,60 Euro), ein Endoskopie-Gerät (37.787,71 Euro), ein Elektrokauterisationsgerät (2.391,06 Euro), ein Sono-Zeiger (1.284,92 Euro), eine Sono-Printer-Papierrolle (603,35 Euro), ein CTG-Gerät (7.150,84 Euro), ein UPS-Elektrisch (1.608,94 Euro), und eine elektrische Autoklave (5.977,65 Euro).

„Unsere Dankbarkeit ist nicht in Worte zu fassen“

„Wir können nicht in Worte fassen, wie dankbar wir über diese Hilfe aus Deutschland sind“, sagen die Klinikdirektorin Dr. Sakija Asisi und ihre Stellvertreterin Dr. Yasmen Mohmand. „Unsere Klinik ist eine der wenigen verbliebenen Kliniken, die in Afghanistan noch komplexe Geburtshilfe und gynäkologische Versorgung leisten kann. Wir entbinden am Tag 80 Kinder, führen 30 Kaiserschnitte durch und versorgen etwa 300 Patient:innen. Wir bedanken uns sehr, dass wir jetzt in der Lage sind, Erkrankungen schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu erkennen und zu behandeln.”

Unser Hilfe geht weiter

Mithilfe des Restbetrags von 5.460 Euro erhält eine weitere Geburtsklinik ein Endoskopie-Gerät. Da sich das Gesundheitssystem in Afghanistan seit dem 15. August 2021 kurz vor dem Kollabieren befindet, verfügen nur wenige Kliniken über ausreichend medizinische Geräte. Innerhalb der letzten 12 Monate hat der Afghanische Frauenverein den Betrieb von sieben, international verlassenen Mutter-Kind-Kliniken übernommen und braucht für diese medizinische Basishilfe dringend Unterstützung und Spenden.

Wir danken allen, die durch Ihre Spende Müttern und Neugeborenen Leben und Lebensperspektiven schenken!

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