Zuckerfest: Lebensmittel für 1.000 Not leidende Familien

Dank großzügiger Spenden zu Ramadan konnte der Afghanische Frauenverein in den vergangenen Tagen 1.000 notleidende und weiter in Zelten lebende Familie in der Flutregion Baghlan mit großen Lebensmittelpaketen versorgen. Die Unterstützung ermöglicht den etwa 7.000 Menschen nach Wochen der Entbehrung ein Zuckerfest und zehn bis zwölf Wochen Nahrung.

Baghlan, 27. März 2025. 50 Kilo Mehl, 25 Kilo Reis und Hülsenfrüchte, 16 Liter Speiseöl, Tee, Zucker, Salz und die zum Fastenbrechen traditionellen Datteln – als die zwölfjährige Maryam den Berg an Lebensmitteln sieht, der für sie auf den gemieteten Schubkarren geladen wird, kann sie ihr Glück kaum fassen. „Wir werden in unserem Zelt gut aufräumen, damit wir alles ordentlich und sicher lagern können“, sagt sie ernst, ruft ihre Geschwister zur Ordnung und macht sich mit Sack und Pack auf den Weg.

Nahezu alle erreichten Familien überwintern in einem Zelt

Maryam ist neben ihrer Mutter die Hauptverantwortliche der Familie. Die Flut im letzten Mai hat ihnen den Vater und ihre Bleibe genommen. Seitdem leben sie in einem Zelt, so wie fast alle 1.000 Familien, die durch die Eid- und Ramadan-Verteilungen des Afghanischen Frauenvereins in den Dörfern von Baghla-e Jadid and Burka erreicht wurden. Bereits im Dezember erhielten sie durch den Afghanischen Frauenverein wärmende Decken, Planen und Winterkleidung. Diese ist weiterhin wichtig. Denn auch am Verteiltag setzt am Nachmittag Schneeregen ein. Obwohl der Frühling naht, ist es in Baghlan immer noch bitterkalt.

Würde wahren in der Not

Wir begleiten Maryam bis zu ihrem Zelt. Die wenigen Habseligkeiten der Familie sind schnell erfasst. Ein Set Kinderkleidung der Dezemberverteilung jedoch ist unberührt und original verpackt im Zelt. Als wir fragen, ob mit dem ungeöffneten Kleiderpaket etwas nicht in Ordnung und warum es nicht im Einsatz ist, antwortet Maryams Mutter leise: „Oh doch. Ich bewahre es nur für das Zuckerfest. Ich wusste nicht, ob ich den Kindern eine Mahlzeit bieten kann. Wenigstens ein neues Kleidungsstück soll jedes von ihnen zum Fest tragen dürfen.“

Die große Armut dieser und aller in Baghlan erreichten Familien berührt uns tief. Umso dankbarer sind wir der Nader Etmenan Stiftung und den vielen großzügigen Spenderinnen und Spendern, die diese Lebensmittelverteilung ermöglicht haben.

Danke – Tashakor!