Rabia-Balkhi-Klinik: ZEIT-Spendenaufruf ermöglicht 86.000 Euro Hilfe

Nach Erscheinen der ZEIT-Reportage „Geburtenkontrolle“ samt Spendenaufruf für die Entbindungsklinik Rabia-Balkhi gingen beim Afghanischen Frauenverein 43.155 Euro Spenden zur Unterstützung der Klinik ein. Der ZEIT-Verlag hat verdoppelt: Über 86.000 Euro ermöglichen jetzt die Anschaffung dringend benötigter Diagnosegeräte zur Versorgung von Neugeborenen in Kabul. Wir bedanken uns von Herzen.

Hamburg, 22. Juni 2022. 24 Stunden verbrachte ZEIT-Nahost-Korrespondentin Lea Frehse im April in der Rabia-Balkhi-Klinik, der größten Entbindungsklinik Kabuls. Was sie dort erlebte, beschreibt ihre Reportage „Geburtenkontrolle“ (DIE ZEIT  Nr. 18/22). Sofort entstand die Idee, der Klinik zu helfen. Der ZEIT-Verlag versprach, jede bis zum 31. Mai 2022 eingehende Hilfe für die Rabia-Balkhi-Klinik zu verdoppeln.

86.310 Euro Hilfe für Neugeborene

Von der eingegangenen Spendensumme ist Autorin Lea Frehse überwältigt: 43.155,00 Euro an privaten Spenden sind für die Rabia-Balkhi-Klinik beim Afghanischen Frauenverein innerhalb kürzester Zeit eingegangen. Dank der Verdoppelung durch den ZEIT-Verlag ermöglichen diese jetzt medizinische Hilfe für Neugeborene im Wert von 86.310 Euro.

„Eine solch große Unterstützung hätte ich nicht für möglich gehalten“ sagt Lea Frehse und teilte die gute Nachricht mit Klinik-Direktorin Dr. Sakija Asisi. „Die Rabia-Balkhi-Klinik ist eines der wenigen Krankenhäuser im Land, das aktuell noch komplexe Geburtshilfe und gynäkologische Versorgung leisten kann“, so Dr. Asisi. „Wir haben etwa 80 Entbindungen, 30 Kaiserschnitte und 300 Patient:innen pro Tag. Unsere medizinischen Geräte sind durch die hohe Auslastung kaum mehr einsatzfähig. Wir bedanken uns sehr, dass Sie uns auf diese besondere Weise helfen.“

Autorin Lea Frehse und Amjad Safi überbringen Dr. Sakija Asisi, Direktorin der Rabia-Balkhi-Klinik, die gute Nachricht.

Geräte zum Neugeborenen-Ultraschall sowie Echokardiogramm

Als wichtigste Anschaffung gilt für das Ärzteteam ein Ultraschallgerät zur Diagnose von Fehlbildungen bei Neugeborenen sowie ein Gerät zur Echokardiographie bei Kindern. Zusätzlich können durch die Spenden Absauge-Geräte, Autoklav-Sterilisatoren sowie weiteres medizinisches Material erworben werden. „Die benötigten Geräte können wir innerhalb Afghanistans beschaffen“, sagt Amjad Safi, Partner und Leiter aller Medizinprojekte des Afghanischen Frauenvereins. „Auch organisieren wir zusätzliche Schulungen zum Einsatz der Geräte für die Belegschaft.“

Sollte nach den benötigten Anschaffungen und Trainings für die Rabia-Balkhi-Klinik noch Budget übrig sein, öffnet der ZEIT-Verlag seinen Spendenanteil zur Unterstützung einer weiteren unversorgten Entbindungsstation im Land. Das Gesundheitssystem in Afghanistan befindet sich seit dem 15. August 2021 kurz vor dem Kollaps. Nur wenige Kliniken verfügen über ausreichend medizinische Geräte.

Medienberichterstattung, die Leben rettet

„Wir bedanken uns von Herzen für den großartigen Einsatz der Autorin Lea Frehse für Afghanistan, für ihr Hinschauen, sensibles Berichterstatten und ihr unermüdliches Engagement dafür, dass aus ihrer Reportage konkrete Hilfe für neugeborene Kinder werden konnte“, sagt Christina Ihle, Geschäftsführerin des Afghanischen Frauenvereins. „Unser Dank gilt allen Spenderinnen und Spendern, die sich von dem Artikel haben inspirieren lassen, und allen Gremien des ZEIT-Verlags für die großzügige Bereitschaft, jede eingegangene Spende zu verdoppeln. Wir sind froh und dankbar für diese so besondere Aktion für Mütter und Kinder in Afghanistan.“