Die Familien leben in Zelten und Jurten unter schwersten Bedingungen
Hamburg/Kunduz, März 2022. Die Bevölkerung Afghanistans leidet aktuell unbeschreibliche Not. Am härtesten trifft diese Menschen auf der Flucht und Familien ohne festen Wohnsitz. Dazu gehören auch die zahlreichen Nomadenstämme im Land.
Repräsentanten von 2.800 Nomaden, die sich in sieben Distrikten der Nordprovinz Kunduz aufhalten, und keinerlei Hilfe erwarten können, baten den Afghanischen Frauenverein im Januar in einem Brandbrief um lebensrettende Unterstützung. „Unsere Kinder sind in Lebensgefahr, wir Menschen und Tiere leiden großen Hunger“, so der Brief.
Nachdem unser Projektleiter Mirweis Nashir mit Team alle Nomadenstämme besuchen und ihre dringendsten Bedarfe ermitteln konnte, hat der Afghanischen Frauenverein in den vergangenen zwei Wochen insgesamt 4.800 Nomaden in 600 Großfamilien mit Überlebenshilfe versorgt. Da die Familien weit voneinander entfernt in Zelten und Jurten leben, kamen sie zu den vereinbarten Zeiten mit Kleinlastwagen, Schubkarren und Lasttieren in die Stadt, um die für sie bestimmte Hilfe abzuholen.
Winterhilfe und Nahrung für zwei Monate
Jede Familie erhielt 100 kg Kasachisches Mehl, 49 kg Reis, 10 Liter Öl, 7 kg Hülsenfrüchte, 7 kg Zucker, 1 kg Tee, Winterdecken und einen Gasheizkocher.
„Wir danken von ganzem Herzen für diese Unterstützung, die unsere Kinder in den nächsten Wochen satt machen und vor Krankheiten schützen wird. Wir werden euch diese Hilfe nicht vergessen. Gott segne Euch“, so Guk Zaman, Familienvater und Sprecher eines Nomaden-Clans. „Eine kleine Ecke unserer vielen Probleme ist damit für eine Zeit gelöst“, so Abdullah. „Möge Gott euch für jeden einzelnen Artikel das Paradies, ja das höchste Paradies schenken und euch in unserem Namen Dank erweisen.“
Wir bedanken uns bei unserem Team in Kunduz, das unermüdlich gearbeitet hat, um diese Nothilfe auch in sehr abgelegenen Gebieten zu ermöglichen. Gleichzeitig bedanken wir uns von Herzen bei allen Spendenden in Deutschland, die Afghanistan auch jetzt nicht vergessen und Familien in Not hier weiter zur Seite stehen. Mit Ihrer Unterstützung helfen wir weiter und bereiten in vier weiteren Provinzen die nächste Überlebenshilfe vor.
- Für die Verteilungen wurden die Bedürftigsten registriert.
- Projektleiter Mirweis Nashir prüfte den Bedarf, organisierte Beschaffung und Logistik und sicherte für jede berechtigte Familie den Erhalt der Hilfsgüter.
- Viele Familien nahmen weite Wege auf sich, um die Hilfe abzuholen.
- Hilfskräfte unterstützten beim Transport der Hilfsgüter zu Lasttieren und Kleinwagen.
- Weit fern der Städte lebend, werden Nomadenstämme durch Hilfe bisher nicht erreicht.
- Viele Tiere sind bereits gestorben.
- Schutz vor Kälte und Hunger haben die Familien kaum.
- „Gott schütze euch, wir werden Eure Hilfe nicht vergessen“, betont dieser Familienvater und Sprecher seines Clans.