Unter schwierigsten Umständen erreicht unsere Überlebenshilfe die Provinz Parwan
In den vergangenen Tagen beendeten unsere Teams die letzte unserer ersten großen Winterhilfeverteilungen in sechs Provinzen. Der Einsatz im weit abgelegenen Koh-e-Safi Distrikt in der Provinz Parwan entwickelte sich zu einem der schwersten. „Die Region in den Ausläufern des Hindukusch ist extrem abgelegen“, berichtet Projektleiter Safi. „So gab es keine Unterkünfte für unser Team, das vier Tage lang in den umliegenden Dörfern die bedürftigsten Familien besuchte, um ihre Not zu erheben und sie für die Verteilungen zu registrieren.“
Heftige Schneefälle und blockierte, beschädigte Straßen machten zudem den Transport der Hilfsgüter zu einem Balanceakt: Zwei von vier großen Trucks blieben auf einem Gebirgspass im tiefen Schneeschlamm stecken. „Uns blieb nichts anderes, als ihre Ladung auf kleinere Lastwagen zu verteilen. Erst dann gelang es, die Trucks rauszuziehen.“
Als die Hilfsgüter den Verteilort schließlich erreichten, warteten Familien bereits über sechs Stunden in bitterer Kälte auf die dringend benötigte Hilfe. Eine der Wartenden war Bibi. „Gott schütze Euch und diese Hilfe! Sie bewahrt mich davor, meine Tochter wegzugeben“, erzählt die alleinstehende Witwe. „Mein Leben ist nicht mehr wichtig, aber das meiner Tochter zählt!“
Viele halfen mit Kreide die Corona-gerechten Verteilungsabstände auf den Boden zu zeichnen. Einige schrieben die Namen des Afghanischen Frauenvereins und jenen unseres Partners auf den Boden. Bis zum Anbruch der Dunkelheit arbeitete das Team gegen die Zeit, um alle bedürftigen Familien mit Nothilfepaketen zu versorgen. Verteilt wurden erneut Grundnahrungsmittel für zwei bis drei Monate, Winterdecken, Wasserbehälter und ein Heizofen mit Gaskartusche.
Unser Dank gilt allen, die diese dringend benötigte Hilfe ermöglicht haben!
Aktuell bereiten wir weitere Winternothilfe-Einsätze für Nomadenstämme aus sieben Distrikten in Kunduz vor sowie Überlebenshilfe für notleidende Familien in vier noch nicht erreichten Provinzen.
Jede Unterstützung dabei ist kostbar und hilft. 192 Euro finanzieren ein Winterhilfepaket.